Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau…….

Helmut Kohl hatte seine Hannelore. Ich durfte sie einmal kennenlernen. Sie war großartig ! Sie war nicht nur sehr gebildet und klug, sondern sie war sehr aufgeschlossen und interessiert. Sie hatte eine umfassende Allgemeinbildung und war Neuem und insbesondere neuer Technik gegenüber sehr aufgeschlossen. Eine Frau, die – sorry – eine Frisur hatte wie ein Betonhammer, die modisch eher gewöhnlich aussah; wobei ich hier gewöhnlich nicht abwertend meine, sondern eher konservativ und nicht sehr wagemutig. Aber sie hatte Stil. Ihren sehr eigenen. Sehr politischen. Denn auch dieser konservative modische Stil war ein politischer. Sie hat dadurch ihren Mann nicht nur unterstützt, sondern vielmehr auch gefördert und vorangebracht. Warum wurde diese Frau niemals so gewürdigt, wie sie es wert war ?

Weil sie immer im Hintergrund geblieben ist und ihn gefördert hat. Erst hat sie es ihm ermöglicht diese Karriere zu machen. Ohne sie wäre er niemals in diese politischen Positionen geraten und hätte sich niemals so lange als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland halten können. Eine großartige, eine bewunderstwertete Frau. Durch ihren Suizid ist sie für mich zu einer Ikone geworden. Sie hatte durch ihre Lichtkrankheit kein lebenswertes Leben mehr. Und ihr Mann – Helmut Kohl – war meiner Meinung nach ihr auch keine Stütze in ihren schwersten Stunden. Er konnte es nicht, weil er im Leben – in der Partnerschaft – ein schwacher Mann war. Er brauchte diese starke Frau, um erfolgreich zu sein. Eine kranke und damit schwache Frau konnte er nicht gebrauchen. Ich bin mir dessen sicher. Dies soll kein Vorwurf an Helmut Kohl sein. Er konnte es einfach nicht. Weil er ein schwacher Mann ist. In einer Partnerschaft, Ehe oder wie man es sonst nennen mag.

Ich habe selbst einen sehr klugen, intelligenten und guten Mann, der es nicht begreift, dass alles was er in den letzten 25 Jahren erreicht und vollbracht hat, letztendlich auch und vor allem mir zu verdanken hat. Weil ich ihn gefördert, zurückgesteckt, ihm den Vortritt gelassen habe und mich um unser Kind gekümmert habe. Ich habe das gerne, sehr gerne gemacht. Das Kind ist toll. Ich bin so stolz auf dieses Kind. Es ist gut geworden, wird seinen Weg machen. Es ist geerdet und egal was es mal wird – ob Bäcker oder Manager – es wird glücklich sein und mit sich im Reinen. Auch mein Mann hat viel, sehr viel, dazu beigetragen. Aber, Sorry, ohne mich hätte er es niemals geschafft. Never – ever !

Wir Frauen werden dazu erzogen zu vermitteln, sich zu sorgen, alles heile zu machen. Ich bin so erzogen worden. Ich war in unserer Familie immer der Vermittler, der Therapeut. Es ist nicht gut, wenn Kindern, Jugendlichen dieser Part aufoktruiert wird. Aber es trifft immer die Mädchen, die Frauen. Frauen müssen, sollen heilen, alles gut machen.

Ich habe nur ein Kind selbst geboren. Aber ich habe drei erwachsene Töchter. Eins ist meine Nichte, die mit ihrer Mutter – meiner Schwester – nicht mehr leben konnte. Ich habe sie bei uns aufgenommen. Mein Mann und ich. Sie hat bei uns gelebt. Mehrere Jahre bis zum Abitur. Auch sie ist ein gutes, ein geerdetes Kind. Jetzt eine erwachsene Frau. Eine schöne Frau, die weiß, was sie im Leben will. Ich bin sehr stolz auf sie.

Die zweite ist ein zugelaufenes Kind. Sie mag es nicht, wenn ich sie so nenne. Aber es ist wahr. Sie ist die Tochter eines Ex-Freundes meiner Schwester. Sie ist Borderlinerin, hat mehrere Suizidversuche hinter sich, ist lesbisch, Jüdin und so wunderschön und klug, wie niemand sonst. Auch dieses Kind bzw. diese Frau liebe ich. Ich habe sie nach einem Suizidversuch zu uns geholt. Auch das hat mein Mann mitgemacht. Ein guter Mann ! Sie hat bei uns gewohnt und ich habe sie dann in ein betreutes Wohnen vermittelt. Sie hat ihr Abitur auf einer religiösen Schule gemacht mit 1,00 ??????? . Ja sie ist so klug !

Ich liebe alle meine Kinder. Es sind alle meine Kinder. Sie sind schöne, starke, erwachsene, kluge Frauen geworden. Ich hoffe, dass sie sich nicht für einen Mann, den sie lieben, unterordnen. Ich habe es noch getan. Allerdings nicht für den Mann, sondern für die Kinder. Es geht nicht anders in unser heutigen Gesellschaft. Ich war in der besonderen Lage, dies für meine Kinder tun zu können. Auch und weil ich einen guten und verantwortungsvollen Mann an meiner Seite hatte. Ich konnte meinen Beruf, meine Berufung für mehrere Jahre zurückschauben und mich auf die Kinder konzentrieren. Und ich bereue nichts. Gar nichts. Ich habe damit zwar kein Geld verdient, aber ich habe Liebe, Anerkennung und Empathie bekommen. Was will ich mehr im Leben. Und ich bin stolz, sehr stolz. Auf meine – und ja, auch auf unsere Leistung. Die Leistung von mir und meinem Mann. Wir haben drei wunderbare Frauen großgezogen. Jede so individuell, so einzigartig, so schön.

Und ja, jetzt haben wir uns getrennt. Mein Mann und ich. Unsere Aufgabe ist beendet und wir haben keinen gemeinsamen Weg mehr, den wir zusammen gehen könnten. Ich brauche ihn nicht mehr und er braucht mich nicht mehr. Auch das ist O.K. . Ich bin sieben Jahre älter als er. Ein Leben. Sieben Jahre sind ein Leben.

Ich freue mich auf mein neues, unabhängiges Leben. Ohne Kinder. Ohne Ehemann. Es wird schön, es wird spannend. Das Leben ist schön. So Schön !

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